Kitten-Entwicklung: Die ersten Lebenswochen eines Kätzchens - DeineTierwelt Magazin (2024)

Kitten sollten mindestens bis zur 12. Lebenswoche bei Muttertier und Geschwistern bleiben – doch was passiert eigentlich in dieser Zeit? Wir haben Euch eine kurze Übersicht über die ersten Lebenswochen eines Kätzchens zusammengestellt.

1. Lebenswoche des Kätzchens

Nach rund neun Wochen Trächtigkeit, bringt die Katze im Schnitt zwei bis fünf Jungtiere zur Welt. Die Kätzchen wiegen bei der Geburt rund 100g und werden mit geschlossenen Augenlidern geboren. Sie können auch noch nicht richtig hören, weshalb sie sich bei der Suche nach den Zitzen ihrer Mutter allein auf den Geruchssinn verlassen. Während der ersten drei Tage nennt man die etwas dünnere Milch „Erstmilch“, „Vormilch“ oder auch „Kolostrum“. Hierin sind neben den Nährstoffen mütterliche Antikörper enthalten, die die Kleinen vor Infektionen oder Krankheiten schützen.

Neugeborene Kätzchen schlafen fast ununterbrochen und wachen nur zum Saugen oder wenn die Mutter sie säubert auf, da sie, wenn auch blind und taub, bereits riechen und Berührungen spüren können.

Allerdings können Kitten in der ersten Lebenswoche noch nicht eigenständig Harn und Kot absetzen (hierfür brauchen sie die Hilfe der Mutter, die den Bauch der Kleinen mit der Zunge massiert) oder ihre Körpertemperatur regulieren. Wenn die Kätzchen bei Temperaturen von weniger als 27°C geboren und nicht von ihrer Mutter warmgehalten werden, können sie sterben. Deshalb ist die Wärme der Mutter und des Nests/der Umgebung besonders wichtig für sehr junge Kitten.

2. Lebenswoche des Kätzchens

Viele Kitten öffnen in der zweiten Woche ihre Äuglein – bei manchen kann es jedoch noch bis zur dritten Lebenswoche dauern. Sobald die Lider offen sind, entdecken sie ihre Geschwister, Mutter und die direkte Umgebung des Katzennests. Die Kleinen sind weiterhin auf die Nährstoffe der Muttermilch und auf die Wärme der Katze angewiesen.

Um den Milchfluss bei ihrer Mutter anzuregen, schnurren die Kätzchen und massieren beim Saugen sanft die Zitzen, indem sie abwechselnd mit den Vorderpfötchen dagegen drücken. Das sogenannte „Treteln“ kann auch bei ausgewachsenen Katzen beobachtet werden, wenn sie beispielsweise Streicheleinheiten genießen.

Ab der zweiten Woche empfiehlt es sich, die Kitten zu streicheln und leise mit ihnen zu sprechen, um sie an menschlichen Kontakt zu gewöhnen.

3. Lebenswoche des Kätzchens

Ab der dritten Woche können sich die meisten Kitten bereits für wenige Momente auf den Beinchen halten und unsicher das Nest erkunden. Hierbei haben sie den ersten aktiven Kontakt zu ihrer Mutter und ihren Geschwistern. Sie fangen teilweise an, sich umzuschauen und sich für ihre Umgebung oder die Katzensprache zu interessieren. Jedoch verbringen sie noch immer die meiste Zeit (etwa 90%) mit Schlafen.

Da die Kleinen mit der Muttermilch Wurmlarven aufnehmen können, wird geraten ab der dritten Woche die Katzenmutter und ihren Nachwuchs mit einem vom Tierarzt empfohlenen Entwurmungspräparat zu behandeln.

4. Lebenswoche des Kätzchens

In der vierten Woche ist das Milchgebiss in der Regel komplett und die Kitten können erste, kleine Mengen weicher Katzennahrung sowie Flüssigkeit zu sich nehmen. Zusätzlich sind die Sinne entwickelt und die Kitten fangen an, auf kurzen Strecken ihre Umgebung zu erkunden und neugierig alles zu inspizieren.

Da die Kleinen nun auch selbstständig Ausscheidungen absetzen können, sollte ein Katzenklo mit niedrigem Eingang (damit die Kätzchen reinkommen) in der Nähe des Korbs aufgestellt werden. Durch Nachahmung lernen die Kätzchen dann langsam, die Katzentoilette zu benutzen.

5. Lebenswoche des Kätzchens

Ab der fünften Kitten-Lebenswoche fangen die Kleinen an, sich auch selbstständig zu putzen und mit ihren Geschwistern zu spielen. In dieser neugierigen Phase, nehmen sie besonders begierig neue Eindrücke auf, weshalb sie von nun an langsam an alle Alltagsgeräusche und Situationen gewöhnt werden können.

Da die Mutter die Kitten immer weniger säugt, müssen die Kleinen knapp ein Drittel ihres Nährstoffbedarfs über weiches Kittenfutter aufnehmen.

6. Lebenswoche des Kätzchens

Da die Kitten sich ab der sechsten Woche in der ersten Sozialisationsphase befinden, sollte ihnen in dieser Zeit – auf sicherem und langsamen Weg – möglichst viele Eindrücke vermittelt werden. Unter anderem sollte man sie daran gewöhnen, ihr Mäulchen zu öffnen und ihre Augen zu kontrollieren, damit sie an die Untersuchungen beim Tierarzt herangeführt werden. Auch ein kleiner (überwachter) Spaziergang auf dem gesicherten Balkon oder der Kontakt zu anderen Tieren/Menschen, kann in dieser Zeit erprobt werden.

7. Lebenswoche des Kätzchens

In Woche sieben muss die dritte Wurmkur durchgeführt werden, damit die Kitten in der kommenden Woche, wenn die erste Impfung ansteht, wurmfrei sind. Da die Kleinen immer munterer und spiellustiger werden, sollte ihnen nun auch genügend gesicherter Platz zur Verfügung stehen. Die Bewegung tut den Kätzchen gut, um ihre Koordination zu trainieren und unterstützt die Muskelbildung und somit das gesunde Wachstum.

8. Lebenswoche des Kätzchens

Nach der achten Lebenswoche sind die Kätzchen meist vollständig entwöhnt. Damit die Kleinen aber noch viel von der Mutter lernen und die Grundimmunisierungen sowie Impfungen gut überstehen, sollten sie zunächst noch nicht mit einer neuen Umgebung konfrontiert werden. Vor der 12. Lebenswoche sollte man die Kätzchen deshalb nicht abgeben.

Entwicklung des Kätzchens in den folgenden Monaten

Im Alter von drei Monaten lernen die Kätzchen das Klettern lieben, fangen an, die Krallen zu wetzen (vorzugsweise am Kratzbaum) und springen voller Energie durch die Wohnung, wenn sie dürfen. Nervenbindungen festigen und die Muskulatur entwickelt sich. Dadurch werden die tapsigen Bewegungen immer genauer. Ab der 12. Lebenswoche können die Kleinen dann in ein neues Zuhause umziehen und sich dort weiter austoben.

Im fünften Monat verlieren die Kitten schließlich ihre Milchzähne und beginnen, ihr Revier kenntlich zu machen.

Kater und Katzen werden im Schnitt zwischen dem sechsten bis achten Lebensmonat geschlechtsreif, jedoch ist die körperliche Entwicklung erst mehrere Monate später vollendet. Mit der Geschlechtsreife werden körperliche Unterschiede zwischen Katzen und Katern deutlich. Kater werden meist größer als Katzen, und bekommen einen stärkeren Hals und dickere „Katerbacken“.

Werden die Tiere nicht kastriert, zeigen sich ein paar Unterschiede im Verhalten. Potente Kater verhalten sich territorialer und markieren ihr Revier z.T. auch im Haus mit Urin. Sie neigen zum Streunen und bleiben manchmal bei der Suche nach einer rolligen Katze Tage bis Wochen fern von ihren Besitzern. Das Revier eines unkastrierten Katers ist etwa dreimal so groß wie das einer Katze. Freigänger sollten immer kastriert werden, um ungeplantem Nachwuchs vorzubeugen.

Mit etwa anderthalb Jahren zeigen sich viele Katzen weniger verspielt als zu Kitten-Zeiten, wobei es hier jedoch erhebliche rassebedingte und individuelle Unterschiede gibt.

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